Landart im Frühling
Es gibt kaum etwas, das mich tiefer entspannt und beruhigt, als Landart zu kreieren: und da der Frühling endlich über´s Land zieht und wir gerade alle nichts mehr gebrauchen können als Entspannung und Beruhigung, wollte ich Euch ein paar Inspirationen für Landart im Frühling geben. Der Frühling ist nämlich eine wundervolle Jahreszeit für Landart! Die meisten Blumen sprießen in Hülle und Fülle – und wenn man darauf achtet, keine geschützten Pflanzen zu verwenden und wirklich nur die Blumen zu nehmen, die in großen Beständen vorhanden sind, dann schadet man auch der Natur nicht damit. Um einen Zugang zu Landart zu bekommen, empfehle ich, sich mit den Werken des großen Andy Goldsworthy zu befassen. Seine Kunst, sehr bewegend vorgestellt in dem wunderschönen Film „Rivers and Tides“, hat mich nachhaltig beeindruckt und in mir den Wunsch geweckt, mich näher mit Landart zu befassen. Das Besondere an dieser Kunstform ist nämlich die Vergänglichkeit als Teil des Werkes. Die Kunstwerke sind manchmal schon im Entstehen dabei, sich wieder aufzulösen und der Prozess des Verfalls ist ein großer Teil der Kunst. Festhalten kann man Landart nur mit den Mitteln der Fotografie – und das sollte man unbedingt auch tun. Wenn man sich ein wenig mit verschiedenen Landart-Künstlern befasst, merkt man schnell, daß jeder Mensch einen ganz eigenen Zugang dazu hat oder finden wird. Die einzige Regel, die es gibt: man darf nur Materialien aus der Natur verwenden. So einfach! Aber wie beginnt man nun wirklich mit Landart?
Natürlich kann man einfach damit beginnen, ein Mandala zu legen und sich von den Formen der vorhandenen Pflanzen inspirieren zu lassen. Das macht auch Kindern unheimlich viel Freude und die Ergebnisse sind immer harmonisch, denn ein Mandala folgt ja einem sehr strukturierten Aufbau.
Mich persönlich haben mit den Jahren vor allem Formen fasziniert, die einem auf den ersten Blick gar nicht auffallen, die man aber in einem Landart-Projekt sehr schön in Szene setzen kann. Die Wucherungen am Stamme dieses Baumes zum Beispiel: steckt man ein paar Farbtupfer in die Risse, erscheinen sie nicht mehr als Makel, sondern als zauberhafte Besonderheit.
Und manchmal erscheinen auf diese Weise Formen, die man vorher noch gar nicht bemerkt hatte!
Ein Herz! Wer hätte das geahnt!
Herzen kommen in der Natur unerwartet oft vor: manchmal beherbergen sie sogar Wasser, die das Naturkunstwerk viele Tage frisch halten!
Und auch wenn das keinesfalls der Sinn von Landart ist, so frage ich mich doch manchmal, wie wohl ein ahnungsloser Wanderer reagieren würde, wenn er an den Naturherzen vorbeikommen würde: und dieser Gedanke zaubert mir immer ein Lächeln in das Gesicht!
Überhaupt, faszinieren mich Risse und Öffnungen, die mit Blumen wieder geschlossen werden können, sehr.
Wie Narben, die nicht verschämt versteckt werden, sondern als Reifeprozess hervorgehoben und gefeiert werden dürfen.
Wie ein schmerzhafter Verlust, über den kein Tuch des Vergessens gebreitet wird, sondern der mit neuem Leben gefüllt werden kann!
Die Natur lädt uns ein, mit ihr zu spielen … und wie Friedrich von Schiller schon sagte:
Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Deshalb möchte ich Euch dazu einladen, nicht nur mit Formen zu spielen, sondern auch mit den Elementen: Welche Materialien schwimmen? Und wie kann man schwimmende Landart zusammenhalten?
Ihr seht schon: Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Also geht in die Natur und spielt!
So wunderschön! ich mache das mit den Kindern gemeinsam auch sehr gerne! Bei so ziemlich jedem Spaziergang legen wir irgendwo ein Mandala mit Blüten und Blättern und machen Gebilde aus Steinen, Stöcken oder Zapfen.
Liebe Susanne!
Wie schön! Ich liebe es auch, die Kunstwerke von anderen zu finden!
Genießt den Frühling und habt es fein.
Alles Liebe von Uta
Das sieht sehr schön aus. Danke für die Inspiration, liebe Uta.
Liebe Ulrike!
Es tut auch soo gut, Landart zu gestalten!
Ganz liebe Grüße von Uta