Seid Ihr auch jedes Jahr wieder auf der Suche nach Ideen für selbstgemachte Geschenke, die sich verbrauchen lassen, die also bei den Beschenkten nicht einfach nur herumstehen, und die dennoch schön, nützlich und einfach zu machen sind? Dann habe ich da etwas für Euch!

Im Herbst liegen so viele Fichtenzapfen auf den Waldböden und warten nur darauf, gesammelt zu werden. Und ja, für den Eigenbedarf (also solange man die Zapfen nicht für den gewerblichen Wiederverkauf sammelt!) ist das laut Wald-Knigge auch erlaubt: wenn Ihr deswegen unsicher seid, dann fragt bei Eurem nächsten Forstamt einfach nochmal nach. Bei uns in der Fränkischen Schweiz sind Fichtenzapfen jedenfalls alles andere als Mangelware!

Und wenn Ihr dann noch, wie wir, jede Menge gesammelter Kerzenreste habt, dann macht Euren Liebsten dieses Jahr doch mal mit selbstgemachten Ofenanzündern eine Freude!

Ist Wärme nicht sowieso eines der schönsten Geschenke zum Fest der Liebe?

Materialliste

  •  Fichtenzapfen, gut durchgetrocknet
  • alte Wachsreste
  • alte Töpfe oder Blecheimer, um das Wachs zu schmelzen
  • alte Grillzange oder ähnliches
  • Backpapier
  • Papiertüten
  • Wasserfarbkasten
  • Geschenkband
  • Tacker

Anleitung

Beim nächsten Waldspaziergang nehmt Ihr Sammelkörbe mit und sammelt die am Boden reichlich liegenden Zapfen ein: dabei handelt es sich übrigens immer um Fichtenzapfen, da die Tannenzapfen noch am Baum aufgehen und zerbröseln. Sammelt bitte nicht an einer Stelle alles ab, denn die Zapfen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere: einfach eine (oder mehrere!) große Runden drehen und mal hier, mal da ein paar Zapfen einsammeln.

Bei uns gibt es richtig viele Fichten im Wald und so waren letztes Jahr unsere Körbchen ganz schnell reichlich gefüllt.

Zuhause müssen die Zapfen vor dem Weiterverarbeiten erst einmal richtig gut getrocknet werden: dazu habe ich sie erst einmal ein paar Tage draußen in die Sonne auf eine alte Decke gelegt. Beim Trockenvorgang gehen die Zapfen auf.

Bevor die Wachsschichten auf die Zapfen kommen, müssen diese komplett trocken sein: deshalb habe ich sie noch ein paar Tage zum Durchtrocknen in’s Haus geholt. Wenn sie richtig trocken sind, kann es losgehen. Wir haben erst einmal unsere Wachsreste (die wir immer in einem großen Korb sammeln) nach Wachssorten sortiert: das Bienenwachs kam in einen separaten Topf.

Diesen alten Topf haben wir direkt auf den Gasherd gestellt, das restliche Wachs kam in einen alten Honigeimer in ein Wasserbad.

Das Wachs wird vorsichtig erhitzt, bis es komplett flüssig ist. Ist das der Fall, werden die Fichtenzapfen mit einer alten Grillzange tief hineingetaucht und auf ein Backpapier abgelegt.

Auf diese Weise taucht Ihr alle Fichtenzapfen mindestens zwei Mal komplett in Wachs – drei Schichten wären optimal!

Ein Glück, haben wir für solche Projekte unsere Freiküche: da mußten wir nicht so sehr aufpassen!

Die Fichtenzapfen bleiben auf den Backpapieren, bis das Wachs vollständig erhärtet ist. Dann könnt Ihr sie wieder in Eure Körbe legen und trocken lagern, bis sie verpackt werden.

Ist das nicht wunderschön geworden?

Sind die Zapfen zu fertigen Ofenanzündern geworden, müssen sie natürlich noch den Praxistest bestehen.

Zum Glück sind sie nicht nur schön, sondern funktionieren auch! Dann fehlt ja nur noch eine schöne Verpackung!

Da es sich bei unseren selbstgemachten Ofenanzündern letztes Jahr um ein Gemeinschaftsgeschenk der gesamten Familie für die Großeltern und die Pat*innen gehandelt hat, sollten auch die Geschenktüten von den Kindern gestaltet werden. Ich hatte mir vorgestellt, daß ein loderndes Feuer die Tüten für die Ofenanzünder schmücken sollte: da der Bub aber künstlerisch in seiner „schwarzen Phase“ war, habe ich den Wasserfarbkasten so präpariert, daß nur noch die Farben da waren, die für ein ordentliches Lagerfeuer vonnöten sind – mit diesem kleinen Trick konnte ich dem kleinen Künstler dann völlig freie Hand lassen und er hat sich nicht gegängelt gefühlt.

Also haben wir erst einmal „Probefeuer“ auf Malpapier gemalt und dann ging es ran an die Papiertüten! Ich LIEBE die Ergebnisse der Kinder!

Und da bei diesem Gemeinschaftsprojekt wirklich alle mitgemacht haben, habe ich den Tüten mit einer Stempel-Beschriftung noch den letzten Schliff verpasst.

Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn Ideen, die vorher nur im Kopf bestanden, Gestalt annehmen!

Bei unseren Liebsten sind die selbstgemachten Ofenanzünder sehr gut angekommen – vielleicht wollt Ihr dieses Jahr ja auch ganz viel Wärme verschenken?

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